Unser alljährliches Probenwochenende liegt nun leider schon wieder hinter uns. Dieses Wochenende, so ganz und gar dem Gesang gewidmet, ist etwas Wundervolles. Es dreht sich alles nur ums Singen, man muss an nichts anderes denken, kann den Alltag daheim lassen, die Sorgen, die Katze, das Telefon. Wir haben diesmal für das Singen einen Rat bekommen, der sich auch auf das Leben allgemein übertragen lässt: Weniger denken, mehr spüren. Nicht zählen, sondern fühlen. Erst dann wird es nämlich so richtig schön. Es ist schon seltsam, dass das so schwer ist. Und es ist auch ganz ungeheuer schwer, einfach mal die Noten wegzulassen und es zuzulassen, dass man sich nicht auskennt. Und einfach zu hören und zu spüren und daran zu glauben, dass man sich reinfindet in das musikalische Konstrukt. Und keine Angst zu haben, Fehler zu machen – nein, sogar den Mut zu haben, Fehler zu machen und aus ihnen zu lernen.
Der Tenor jedenfalls sang ohne Kopf viel schöner!
Nach einem langen Probentag (wir haben sogar noch nach dem Abendessen geprobt!!) war auch unsere Chorleiterin schon etwas kopflos und konnte ihre eigenen Schäfchen nicht mehr zuordnen („Wer singt eigentlich Sopran 1? Ach, eh der Sopran 1!“). Aber es ging nicht nur um Köpfe, sondern auch um Körper, im Besonderen um den tollen Klangkörper von einem unserer Bässe. Apropos Körper – hier ist noch eine Chorwochenende-Weisheit, die sich auch im Alltag anwenden lässt: Es ist nicht verkehrt, mal nach vorne zu schauen (und nicht in die Noten), vielleicht zieht sich ja gerade jemand aus.
Alles in allem war es ein sehr bereicherndes Wochenende. Reich an Musik, reich an Spaß, sogar das Essen war sehr reichhaltig. Wir sind glücklich und freuen uns riesig auf unserer Jubiläumskonzert am 25. Juni, bei dem sowohl Stimmbänd-Klassiker als auch neues Material zu hören sein werden.